Genieße wunderbare Landschaften und romantische historische Städte im Herbst in Polen. Die goldene Jahreszeit ist die perfekte Zeit für Wildbeobachtung und Verkostung regionaler Produkte wie Fisch und Pilze. Bäume und Sträucher mit bronze, rot und gelb gefärbten Blättern sind vor allem bei sonnigem Wetter atemberaubend schön. Wenn Sie ihren Herbsturlaub in Polen verbringen möchten sollten Sie daran denken, dass September meistens warm und sonnig ist, aber dass es im November in Ostpolen und in den Bergen schon sehr kalt ist und es auch schneien kann.
Hotspots der Vogelbeobachtung in Polen
Am Ende des Sommers und im Herbst wandern viele Vogelarten aus Polen in wärmere Länder. Der Herbst ist daher ideal für die Vogelbeobachtung. Zu den ersten Zugvögel gehört der Schwarzstorch. Die Migration der Schwarzstörchen findet von Mitte August bis Ende September statt. Die Feldlerche ist unter den letzten Vögel, die Polen verlassen.
Die „Vogelrepublik“
Der beste Ort zur Vogelbeobachtung in Westpolen ist die „Vogelrepublik“ im Naturreservat Słońsk im Nationalpark Warthemündung. Hier können Sie die seltensten Vogelarten beobachten. Im Spätsommer-Herbst können Sie die Migration von Schwarzstorch, Seggenrohrsänger, Wachtelkönig, Schreiadler, Kormoran, Wiedehopf, Nachtreiher, Rothalstaucher (Zug Richtung Ostsee) und Schwarzhalstaucher beobachten. Ausgezeichnet markierte Naturlehrpfade führen Sie entlang den besten Beobachtungspunkten. Radfahrer können entlang einer 30 Kilometer langen Naturlehrpfad radeln. Der Park ist auch ein wichtiger Ort zum Überwintern für Arten wie: Singschwäne, Höckerschwäne und Seeadler. Im Herbst und Winter leben auf den Wiesen an der Warthe große Kolonien (ca. 60-200 Tausend) arktische Gänse (Saatgänse). Die Feuchtgebiete der „Vogelrepublik“ sind nach der Ramsar-Konvention geschützt.
Nördlich der „Vogelrepublik“ gibt es im Unteren Odertal einen deutsch-polnischen Landschaftspark (südlich von Szczecin) mit einem Speziellen Schutzbereich für Vögel. Die Ebene des Odertals sind Lebensräume für seltene Vogelarten wie Schwarzstorch, Seggenrohrsänger und Wachtelkönig. Hier können Sie aber auch den Europäischen Otter und den Europäischen Biber begegnen.
Abfischen in den Militsch Teichen
Mehr als 100 Fischteiche im Bartsch Tal (Dolina Baryczy) bilden die Europaweit größte Verkettung von Teichen. Hier wird schon seit dem Mittelalter Karpfen gezüchtet. Militsch Karpfen ist ein registriertes regionales Produkt mit einer langen Tradition und hohe Qualität. Probieren Sie regionale Produkte und entdecken Sie die wunderschöne Natur des Bartsch Tals während den Karpfen Tagen (September bis Oktober). Das Programm beinhaltet unter anderem, Fischfeste, kulinarische Wettbewerbe, Rafting-Touren und Folklore.
Das jährliche Abfischen ist außerdem eine gute gelegenheit zur Vogelbeobachtung. Junge Seeadler werden durch die Fülle von leicht zugänglichen Lebensmitteln während dem Abfischen angezogen. Kraniche, Singschwäne, Pfeifschwäne, Schwarzstörche, Weißstörche beobachten Sie auf ihrem Herbstflug. Interessante Radwanderwege und Naturlehrpfade, Bildungszentren, sowie die beste Infrastruktur für die Vogelbeobachtung, finden Sie in Kraschnitz (Krośnice), Militsch (Milicz) und Althammer-Militsch (Ruda Milicka). Die besten Standorte für die Vogelbeobachtung sind große Teiche mit Schilfinseln.
Herbstmigration der Kraniche und Kormorane
In September – halb Oktober fliegen tausende Kraniche aus dem Stettiner Haff, Nationalpark Wolin (Nordwest-Polen), Bartsch Tal und den Feuchtgebieten der Biebrza-Sümpfe (Ostpolen) in ihre Winterquartiere.
Kormorane beobachtet man am besten auf der Frischen Nehrung, an der Ostseeküste in der Nähe von Danzig. Das Kąty Rybackie (dt: Bodenwinkel) Naturschutzgebiet ist Heimat der zweitgrößten Kormoran- und Graureiherkolonie in Europa. Mehr als elftausend Kormoranpaare nisten im Naturreservat. Sie sind sehr leicht zu entdecken, sie nisten hoch in den Kiefern.
Der jährliche Herbstbrunft
Der beeindruckende Herbstbrunft ist ein Spektakel, das Sie beobachten und hören können in u.a. dem Borecka Urwald, Białowieża Urwald (beide Nordostpolen) und in der Niederschlesischen Heide (Westpolen), wo Rotwild weit verbreitet ist. Von Ende September bis Ende Oktober können Sie beobachten, wie das Rotwild sich in erbitterten Kämpfen für Paarungrechte fechtet. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang hört man stöhnen und seltsame Geräusche in den dichten Wäldern. Es macht Ihren Aufenthalt in einem gemütlichen Landgasthof oder Ferienbauerhof in den polnischen Wäldern zum unvergesslichen Erlebnis.
Posens süße Spezialität
Beim Besuch der Stadt Posen (Poznań – Westpolen) um den 11. November, sollten Sie den Sankt-Martins-Umzug sehen. Im restlichen Polen wird an dem Tag Unabhängigzeitstag gefeiert, aber in Posen ist Sankt Martin am wichtigsten. Am Abend gibt es ein großes Feuerwerk. Probieren Sie unbedingt die typischen posener Martinshörnchen mit einer Füllung von Mohn, zerkleinerten Mandeln oder Walnüssen. In November können Sie die Hörnchen überall in der Stadt kaufen. Wenn Sie mehr über die Geheimnisse der Posener Martinshörnchen erfahren möchten, besuchen Sie das schöne Renaissance Haus gegenüber dem Rathaus am alten Markt. Im posener Martinshörnchenmuseum lernen Sie wie man diese Spezialität aus Posen macht. Kosten können Sie natürlich auch! Der Ausflug ist besonders für Familien mit Kindern interessant: Vom Museum aus kann man die posener Ziegenböcke am Rathausturm sehr gut beobachten.
Die Pilzsaison hat angefangen
Polen hat das perfekte Klima und zahlreiche ausgedehnte Wälder zum Pilze sammeln. In Spätsommer und Herbst findet man die meisten Speisepilze. Voraussetzungen sind: hohe Feuchtigkeit, eine hohe Temperatur, genügend Sauerstoff und ein leicht sauren Boden. Die besten Wälder sind Mischwälder mit Kiefer, Fichte, Eiche und Buche. Dort finden Sie viele große Exemplare. Aber Vorsicht: Einige Pilze sind sehr giftig. Deshalb sammelt man am besten mit einem lokalen Guide.
Die besten Plätze für Pilzsammler in Polen
Die schönsten und pilzreichsten Wälder findet man in Ostpolen, z.B. der Świętokrzyska Urwald, die Biesczady, Beskid Sądecki (Gebirgsregionen in Südostpolen), der Knyszyńska Urwald, der Kurpiowska Urwald (nord-ost), und der Radomska Urwald (südlich von Warschau).
In einigen Regionen finden Pilz Festivals, Picknicks statt oder werden Pilz Jagden organisiert. Besonders schön ist der Borecka Urwald in Masuren, wo Sie eine sehr spannende Reise in eines der wildesten und tiefsten Wäldern Polens machen können. Krzywogoniec, ein kleines Dorf in der Tucheler Heide (pl: Bory Tucholskie – nord-westpolen) ist Polens erste Pilz Dorf. In Südwestpolen in der Niederschlesischen Heide (pl: Bory Dolnoslaskie) organisiert das Dorf Węgliniec den europäischen Pilzsammel Wettbewerb. Auch in der Nähe von Großstädten kann man ausgezeichnet auf Pilzsuche gehen. Der Kampinos-Urwald bei Warschau, der Notecka Urwald nördlich von Posen, oder der Bukowa Urwald bei Szczecin.
Sterne beobachten in Lichtschutzgebiete
Wenn die Tage im Herbst kürzer werden und das Wetter immer noch gut ist, fahren Sie dann in den Biesczady oder Sudeten um Sterne zu beobachten. In den polnischen Bergen gibt es Orte, die zu den dunkelsten in Europa zählen! Izera Dark Sky Park in den Sudeten (Südwestpolen) an der tschechisch-polnischen Grenze gehört zu den wichtigsten Lichtschutzgebieten Europas.
Astro Tourismus in den Bieszczady
Die dunkelste Region in Polen ist aber Bieszczady (Südostpolen). Hier können Sie ihr Urlaub in romantischen Bauernhöfen mit eigenem Teleskop verbringen. Bieszczady Starry Sky Park in Lutowiska bildet zusammen mit dem Połoniny Dark Sky Park in der Slowakei und Transkarpatien Dark Sky Park in der Ukraine das Ost-Karpaten-Biosphärenreservat und ist zugleich Europas größtes Lichtschutzgebiet. An wolkenlosen und mondlosen Nächten sieht man mehr als 7.000 Sterne mit bloßem Auge. Das Bieszczady-Gebirge bietet zudem einen spektakulären Blick auf dem Zodiakallicht – ein gelblich, weiß leuchtendes Licht, verursacht durch Reflexion und Streuung von Sonnenlicht an Partikeln der interplanetaren Staub- und Gaswolke. In den Bieszczady kann man es im Herbst kurz vor Sonnenaufgang mit bloßem Auge sehen. In der Umgebung von Lutowiska gibt es eine gut ausgebaute Astro-Infrastruktur.
Entspannen an einsamen Stränden
Herbsturlaub an der Ostseeküste? Besonders nach der Sommersaison in September oder Oktober ist es oft noch warm und sonnig. Im Norden Polens finden Sie Strände, wo Sie Ruhe und Erholung erfahren. Wegen dichten Kieferwäldern an der Ostseeküste sind viele Strände schwer zu erreichen. Oft gibt es keine Straßen für motorisierten, Sie können nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Strand. Sie finden sogar ruhige Strände in der Nähe der pulsierenden Stadt Danzig zum Beispiel in der Gemeinde Choczewo in der Nord-Kaschubei oder auf der Frische Nehrung nahe der russischen Grenze. Besonders schön sind die berühmte Wanderdünen und wunderschöne Strände bei Łeba im Slowinzischen Nationalpark.
Auf Bernsteinjagd
Rund um die Welthauptstadt des Bernsteins – Danzig – gibt es viel Bernstein auf den Stränden. Die beste Zeit zum Bernsteinsuchen ist nach einem Sturm im Herbst oder Frühjahr. Die besten Plätze sind die Strände östlich von Danzig: Sobieszewo Insel, Mikoszewo, Jantar und Stegna. Westlich von Danzig finden Sie Bernstein an den Stränden von Sasino (Gemeinde Choczewo) und Ustka. Wenn Sie mehr über Bernstein erfahren möchten, besuchen Sie in Danzig Bernstein Workshops in der Michel Amber Manufacture oder das faszinierende Bernsteinmuseum.
Genießen Sie der goldene Herbst in Polen
Im Frühherbst in Polen, genannt Altweibsommer (pl: babie lato) ist es oft warm und sonnig, das Meerwasser ist noch relativ warm und die Strände sind leer und ruhig. Legen Sie sich auf den warmen weißen weichen Sand, spüren Sie die Wärme und Licht der Sonnenstrahlen und träumen Sie über ihren Herbsturlaub in Polen. War es nicht wunderschön und romantisch?